Auf dem Weg zu Gerechtigkeit mit fairen Bananen

  • Ariane Stedtfeld

Als Verbraucherin und Verbraucher habe ich die Auswahl zwischen konventioneller Banane, Marken-Banane, bio-Banane, bio-fairtrade-Banane. Sie alle sind trotz des weiten Transportes deutlich günstiger als heimische Äpfel. In unseren Discountern herrscht ein harter Preiskampf um die billigsten Bananen, denn sie sind Lockartikel für Kundinnen und Kunden.

Auf dem Gemeindefest in Hinsbeck-Lobberich lernten Kinder die Herkunft von Bananen und ihre Reise zu uns kennen, konnten einen Geschmackstest machen und das Fairtrade Siegel entdecken. Der Kirchenkreis Krefeld-Viersen ist auf dem Weg zum öko-fairen Kirchenkreis. Über 3.000 verschiedene fair gehandelte Produkte gibt es mittlerweile. Fairer Handel lindert Armut und trägt dazu bei, Fluchtursachen zu überwinden. Er ist eine Alternative zum Geschäft mit der Ausbeutung von Menschen, Familien und Kindern im Globalen Süden. Von aktuell steigenden Preisen sind auch sie besonders betroffen.

Der Verzicht auf Kinderarbeit ist das wichtigste Motiv für den Kauf fairer Produkte. Haupthindernis für Nichtkäufer*innen ist der als zu hoch empfundene Preis. Statistisch gibt jede und jeder von uns im Durchschnitt 23,50 Euro pro Jahr für fair gehandelte Produkte aus, wobei Kaffee ein Drittel der Umsätze ausmacht. Fair gehandelte Bananen haben einen Marktanteil von 15 Prozent. Tendenz sinkend, weil eine große Discounter-Kette fair gehandelte Bananen ausgelistet hat. Dennoch etabliert sich und wächst der Faire Handel.

Wir können im Kleinen gemeinsam viel bewegen, Zeichen setzen. Dennoch ist es Aufgabe von Politik, die Einhaltung von Menschen- und Kinderrechten umzusetzen, wo Unternehmen sie umgehen können. Zum Fairen Handel gehört daher politische Lobby: Jedes Jahr im September findet die bundeweite Faire Woche statt. Sie macht auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam und fordert ein Verbot von Dumpingpreisen unterhalb der Produktionskosten. Seit Jahren engagiert sich die Eine-Welt-Bewegung insbesondere für ein wirkungsstarkes Lieferkettengesetz, das große Unternehmen verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische Kinderarbeit zu unterbinden. Die Evangelische Kirche Deutschlands bekannte sich zu einem solchen starken Lieferkettengesetz.