Berater für Elektromobilität

  • Theresa Demski

Guido Orth-Gauch bietet Gemeinden eine Beratung für Elektromobilität an und begleitet sie durch den Prozess.

Welches E-Auto eignet sich für das Gemeindeleben? Wo könnte das Fahrzeug geladen werden? Eignet sich ein E-Auto überhaupt für die Strecken, die Mitarbeitende für die Kirchengemeinde zurücklegen müssen? Wenn sich Presbyterien mit dem Gedanken tragen, ein Dienstfahrzeug mit elektrischem Antrieb anzuschaffen, tauchen meist viele Fragen auf. Wer sich dann nach fachlicher Unterstützung umsieht, wird bei Guido Orth-Gauch fündig.

Der gelernte Kfz-Meister hat sich bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern zum Berater für Elektromobilität ausbilden lassen. Nun will der ehemalige Presbyter aus Kastellaun zwei Leidenschaften unter einen Hut bringen und bietet Kirchengemeinden die kostenpflichtige Beratung an. „Ich habe für das Thema Feuer gefangen, weil mir Nachhaltigkeit wichtig ist. E-Mobilität ist eine Möglichkeit, Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen“, sagt er.

Erster Schritt: Vorabanalyse

Und auch deswegen nimmt er bei seiner Beratung künftig vor allem Kirchengemeinden in den Fokus. Zwei Dinge stellt er gleich zu Beginn jeder Beratung klar: „Nicht für jede Gemeinde eignet sich ein E-Auto. Und: Geld lässt sich mit einem E-Auto nicht in allen Fällen kurzfristig einsparen.“ Umso entscheidender sei es, die wichtigsten Fragen frühzeitig und fachmännisch zu klären. Der Beratungsprozess beginnt mit dem Anruf des Presbyteriums beim Berater für Elektromobilität. Als erstes geschieht eine Vorabanalyse: Wie viele Dienstwagen gehören der Kirchengemeinde? Wohin führen die Fahrten der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Jugendleiterinnen und -leiter? In diesem Zug werden Fahrtenbücher ausgewertet, um verlässliche Daten zu erhalten.

„Die Größe der Gemeinde ist dabei nicht entscheidend“, sagt Guido Orth-Gauch und weist auf den Beratungsprozess hin, den er für seine eigene Kirchengemeinde als Abschlussarbeit der Fortbildung zum Berater vorgelegt hat. Darin wurde die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs kalkuliert, das mithilfe einer zu installierenden Ladestation und der Energieversorgung aus der schon bestehenden Photovoltaik-Anlage, geladen und betrieben wird.“ Die Größe der Kirchengemeinde sei also kein Ausschlusskriterium, betont der Berater.

Wichtiger seien die Streckenverläufe: Wenn sehr oft Strecken über mehrere hundert Kilometer gefahren werden müssen, sei die Fahrzeugauswahl noch begrenzt. Schnell taucht danach die Frage nach dem richtigen Modell auf. Und auch dann können Gemeinden von dem Wissen des Beraters profitieren: Kombi oder Zweisitzer? Welche Technologien sind vielversprechend, welche für den Einsatz in der Gemeinde eher ungeeignet? Sollte das Fahrzeug auch mit der Perspektive angeschafft werden, den Menschen irgendwann einen Shuttle-Service zum Gottesdienst anzubieten? Und schließlich die Frage: Wo kann das Fahrzeug aufgeladen werden und in welcher Geschwindigkeit? Welche Möglichkeiten bieten die jeweiligen Regionen, um das Fahrzeug unterwegs zu laden? Und wie sinnvoll ist es, Solaranlage und E-Auto zu kombinieren?

Von der ersten Idee bis zur Anschaffung

Während des ganzen Prozesses bleibt Guido Orth-Gauch an der Seite des Presbyteriums – von der ersten Idee bis zur Anschaffung. Und auch danach unterstützt der Berater für Elektromobilität die Kirchengemeinden bei Fragen. Die Beratungskosten belaufen sich auf rund 3000 bis 5000 Euro – je nachdem wie viel Zeit für den Prozess nötig wird.

Übrigens seien das E-Auto und entsprechende Werbung auf den Fahrzeugen auch eine gute Gelegenheit für Gemeinden, mit den Menschen über die Schöpfung und ihren Erhalt ins Gespräch zu kommen, hat der Berater beobachtet.

Guido Orth-Gauch
Foto: Guido Orth-Gauch privat

Die Handwerkskammer für München oder Oberbayern bietet als eine von zwei Handwerkskammern in Deutschland den Lehrgang „Berater für Elektromobilität“ (HWK) an. Guido Orth-Gauch absolvierte den Lehrgang erfolgreich und ist nun nebenberuflich als Berater im Einsatz. Weitere Informationen gibt er auf seiner Internetseite. Er ist telefonisch unter 06762 2920 oder per Mail an info@eprofil.net erreichbar.