Der Einsatz für Klimaschutz ist eine Konsequenz des christlichen Glaubens

Der Altpräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat bereits vor dem Pariser Klimagipfel 2015 darauf hingewiesen, dass entschiedener Klimaschutz nötig ist. Er schrieb damals: „Welche Erde werden wir unseren Kindern hinterlassen? Angesichts der untrüglichen Zeichen eines durch Menschen verursachten Klimawandels ist das keine Frage mehr für Diskussionsrunden, längst sind konkrete Schritte gefragt, um wenigstens die schlimmsten Folgen einer Klimakatastrophe noch abzuwenden.“

Gott hat die Menschen beauftragt, die Schöpfung zu bewahren

Christinnen und Christen haben für den Schutz des Klimas einen Auftrag, der sich auch aus der Bibel und dem Glauben ableitet. Altpräses Rekowski hat diese Konsequenz des christlichen Glaubens im Themenpaket „Klima, Kirche, Gerechtigkeit“ erläutert:

„Der Einsatz für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ergibt sich aus dem christlichen Glauben. Christinnen und Christen bekennen sich zu Gott, der als Schöpfer der Welt ein Leben in Fülle für alle Menschen und die ganze Schöpfung will. Sie entdecken Wegweisendes dazu in der Bibel: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen“, heißt es beispielhaft im Evangelium nach Johannes, Kapitel 10, Vers 10. Gott hat die Menschen beauftragt, die Erde zu bebauen und zu bewahren, so steht es im Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose. Obwohl wir Menschen diesen Auftrag aus egoistischen Gründen jedoch immer wieder missachten, hat sich Gott in einem Bund zur Bewahrung seiner Schöpfung verpflichtet und ihn, so erzählt es bildhaft das 1. Buch Mose in Kapitel 9, mit dem Zeichen des Regenbogens besiegelt.

Verantwortungsvoller Gebrauch der Ressourcen

Das ist jedoch kein Freibrief für den Raubbau, den die Industriegesellschaften seit mehr als 200 Jahren begehen: Gottes Ja zu seiner Schöpfung entbindet die Menschen nicht vom verantwortungsvollen Gebrauch der Ressourcen, sondern fordert vielmehr konkrete Taten heraus. Viele Christinnen und Christen engagieren sich deshalb privat und in ihren Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und der Landeskirche ganz praktisch für den Klimaschutz. Sie leben in dem Bewusstsein, dass diese Erde ein Geschenk ist und sie verantwortungsbewusst damit umzugehen haben: „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er hat ihn über den Meeren gegründet und über den Wassern bereitet.“ (Psalm 24,1f) ein verantwortlicher Lebensstil schaut über den Tag hinaus und hat auch die nächsten Generationen im Blick.“

 

Info

Was die Bibel über Gottes Schöpfung sagt

Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. (1. Mose 2 Vers 15)

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22).

Tut nach meinen Satzungen und haltet meine Rechte, dass ihr danach tut, auf dass ihr im Lande sicher wohnen könnt. Denn das Land soll euch seine Früchte geben, dass ihr genug zu essen habt und sicher darin wohnt. (3. Mose 25,18-19)

Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güte. (Psalm 104,30)

Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen, dass sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an den Wasserbächen. (Jesaja 44, 3-4)

Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon. Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. (Prediger 3,9-11)

Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ (Matthäus 6,26)

Themenpaket Klima, Kirche, Gerechtigkeit (Oktober 2015)