Nachhaltig und digital – wie geht das?
Der in das Handy eingetippte Text, die Suchanfrage bei Google sind mit wenig Aufwand gemacht, doch dem steht hoher Ressourcen- und Energieverbrauch gegenüber. Die Google-Dienste benötigen rund 5,7 Terawattstunden Strom pro Jahr, ungefähr so viel wie die Großstadt San Francisco. Jedes Smartphone enthält allein sieben kritische Rohstoffe, darunter Kobalt, Gallium, Indium, Niob, Wolfram, seltene Erden, die weltweit immer knapper werden.
Nachhaltigkeit ist mehr als sorgfältiger Umgang mit Ressourcen
Doch die Forderung nach mehr digitaler Nachhaltigkeit endet nicht bei der Forderung nach Ressourcenschonung. Digitale Nachhaltigkeit beinhaltet auch, dass digitale Güter finanziell, technisch und organisatorisch für alle Menschen nutzbar sind, dass sie verändert und weitergegeben werden können, heute und an die nächste Generation. Um das zu gewährleisten, bedarf es z.B. offener Standards, freier Lizenzen und Transparenz.

Schöpfungsordnung und digitale Ethik bedingen einander
Diesen Aspekten wurde in einer Tagung der Evangelischen Akademie im Rheinland und der Melanchthon-Akademie Köln in Vorträgen und Workshops am 17. März 2022 nachgegangen. Sehen Sie unten den Vortrag von Pfarrer Kirchenrat Ralf Peter Reimann. Seine These lautet: Digitale Nachhaltigkeit lässt sich theologisch als Ausdruck christlicher Nächstenliebe begründen: Wir teilen, was uns digital gegeben ist, und achten bei digitalen Tools auf die Bewahrung der Schöpfung.

Ralf Peter Reimann ist Pastor und Diplom-Informatiker. Ab 2007 leitete er die EKD-Internetarbeit, ab 2009 arbeitete er als Pastor bei evangelisch.de, seit 2012 ist er Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ein Arbeitsschwerpunkt ist Social Media und Digitalisierung. Ralf Peter Reimann ist Secretary der World Association of Christian Communication (European Region).
Blog: theonet.de
Twitter: @ralpe
Theologische Begründungszusammenhänge von Allmende bis Zoom