Wir kaufen anders

Öko-fair-soziale Beschaffungsplattform

Mitarbeitende in der rheinischen Kirche können über das EKiR-Portal öko-fair-sozial einkaufen.

Die Angebotspalette der öko-fair-sozialen Produkten ist umfangreich: Neben Klassikern wie Kaffee und Tee finden sich auf der Beschaffungsplattform auch Möbel, Kerzen und Reinigungsmittel sowie Bastelmaterialien und bedruckbare T-Shirts für Kinder- und Jugendgruppen. Alles sorgfältig geprüft und ausgewählt nach Kriterien der Nachhaltigkeit, bereit, in einen virtuellen Warenkorb gelegt zu werden.

Unter dem Namen „Wir kaufen anders“ rief die Evangelische Landeskirche in Baden 2015 eine öko-fair-soziale Beschaffungsplattform für Kirchengemeinden, kirchliche Verwaltungseinrichtungen und Sozialstationen ins Leben. Sie bietet neben einem Online-Shop mit nachhaltigen Produkten ausgewählter Händler auf der Webseite auch umfangreiche Informationen zum öko-fair-sozialen Einkauf sowie Anregungen zum Einsatz der Waren und Praxisbeispiele.

Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung

Seit 2018 beteiligen sich die Erzdiözese Freiburg, die evangelischen Landeskirchen von Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck sowie die Evangelische Kirche im Rheinland an dem Projekt. Durch eine öko-fair-soziale Beschaffung wollen die Kirchen ihre Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung konkret umsetzen. Angesichts der Klimaveränderungen, des Ressourcenmangels und der wirtschaftlichen Ausbeutung weltweit, „ist es für uns Christen im stark ressourcenverbrauchenden Europa höchste Zeit zu handeln – auch beim Einkauf“, erklärt Projektleiter Florian Hahnfeldt.

Ähnlich sieht es auch Rüdiger Rentzsch, Verwaltungsdirektor im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland, der die Einführung von „Wir kaufen anders“ in der rheinischen Kirche initiiert hat. „Wir wollen den Kirchengemeinden Unterstützung bieten und als Landeskirche vorbildhaft unterwegs sein“, erklärt er. Mit verschiedenen Synodenbeschlüssen hat die Evangelische Kirche im Rheinland in den vergangenen Jahren bereits Weichenstellungen vorgenommen, um zu einer Umkehr zu einem „Wirtschaften für das Leben“ – so der Titel eines Synodalbeschlusses – beizutragen. Ein Schwerpunkt in den eigenen umweltbezogenen Aktivitäten liegt dabei auf der flächendeckenden Förderung öko-fair-sozialer Beschaffung.

Rahmenverträge machen die Beschaffung günstiger

Doch auch wenn die Bereitschaft zu nachhaltiger Beschaffung gewachsen sei, selbst mit Vorwissen finde man sich „im Dschungel der Ökobilanzen, Labels und Werbebotschaften nur schwer zurecht“, erklärt Verwaltungsdirekter Rüdiger Rentzsch. „Mit der unabhängigen Auswahl von Produkten und Händlern nach ökofairen Kriterien nehmen die Expertinnen und Experten von ‚Wir kaufen anders‘ den Kundinnen und Kunden viel Arbeit ab“, beschreibt Rentzsch einen Vorteil der gemeinsamen Plattform. So werde es deutlich einfacher, die Beschaffungspraxis unter ökofairen Gesichtspunkten zu verbessern.

Gerade auch für Kirchengemeinden im ländlichen Raum eröffne die Plattform Möglichkeiten, öko-fair-sozial einzukaufen, erklären die Verantwortlichen weiter. Dabei profitieren die Nutzerinnen und Nutzer von Rabatten durch Rahmenverträge, die „Wir kaufen anders“ mit den Lieferanten abgeschlossen hat. „Außerdem bietet die Plattform die Möglichkeit, Bedarfe zu bündeln. Das hat wirtschaftliche Vorteile“, erklärt Verwaltungsdirektor Rentzsch. „Eine starke, gebündelte Nachfrage nach ökofairen Produkten aus mehreren Landeskirchen kann auch auf Anbieterseite motivieren, die Angebotspalette in unserem Sinne weiter zu entwickeln.“

Einkaufsbereich nach Freischaltung über das Portal nutzbar

Zugriff auf den Login-geschützten Einkaufsbereich haben registrierte Nutzerinnen und Nutzer der beteiligten Kirchen über die Webseite wir-kaufen-anders.de. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat für ihre ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden die Nutzung der öko-fair-sozialen Beschaffungsplattform so einfach wie möglich gestaltet: Sie können direkt über das Portal auf den Einkaufsbereich zugreifen. Die einmalige Anmeldung am Portal ist dabei ausreichend, ein weiterer Login ist nicht nötig.

Ehrenamtliche und Hauptberufliche mit einer ekir.de-E-Mail-Adresse, die die Beschaffungsplattform nutzen möchten, sind lediglich im Vorfeld gebeten, eine Freischaltung für die Anwendung zu beantragen. Diese ist über das persönliche Konto auf dem Portal im Bereich Profil „Meine Apps“ möglich und kann einige wenige Stunden dauern. Sobald die Freischaltung erfolgt ist, erscheint die Anwendung im Menü. Mitarbeitende in der Evangelischen Kirche im Rheinland, die bisher keinen Zugriff auf das Portal haben, können sich kostenfrei über portal.ekir.de registrieren. Eine Klickanleitung finden Sie im Intranet der EKiR: https://intern.ekir.de/sites/default/files/klickanleitung_einkaufsportal_1.pdf

  • Simone Becker