Temperieren von Kirchen

Die Handlungsempfehlungen aus 2022/23 können auch für die aktuelle Heizperiode erneut herangezogen werden.

Im Winter 2022/23 hat die Evangelische Kirche im Rheinland Handlungsempfehlungen für ein verantwortungsbewusstes Temperieren von Kirchen herausgegeben. Damit wollte sie den Presbyterien vor allem kurzfristig umsetzbare Maßnahmen an die Hand geben, die ohne große Investitionen und Baumaßnahmen auskommen. Hintergrund waren die damals befürchtete Gasknappheit und die damit verbundenen enorm gestiegenen Energiekosten.

Auch für die aktuelle Heizperiode können die Handlungsempfehlungen erneut genutzt werden, um weiterhin verantwortungsvoll und sparsam zu heizen, empfiehlt die landeskirchliche Bauberatung gemeinsam mit der Orgelberatung und dem Klimaschutzmanagement der rheinischen Kirche. Auch wenn die Gründe, die im vergangenen Winter drängend waren, zurzeit weniger akut sind, bleibe vor dem Hintergrund der fortschreitenden Erderwärmung das Ziel bestehen, eine Temperierung von Kirchen durch fossile Brennstoffe möglichst flächendeckend abzubauen.

Energieeinsparung ohne Anstieg von Schäden
Die achtseitigen Empfehlungen wurden von der landeskirchlichen Bauberatung in Abstimmung mit weiteren Landeskirchen und (Erz-)Bistümern zusammengestellt. Auch die Bistümer legen ihren Gemeinden die Handlungsempfehlungen weiterhin nahe. So zeigten Messergebnisse, dass die Absenkung der Grundtemperierung in Kirchen in der letzten Heizperiode eine erhebliche Energieeinsparung bewirkt hat, ohne dass es zu einem bislang erkennbaren Anstieg von Schäden und Schimmelbildungen an der Bausubstanz oder der Ausstattung und den Orgeln gekommen sei. Durch das Messen der Luftfeuchtigkeit und Erfassen der Daten konnten bei Überschreitungen der erforderlichen Werte direkt Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dennoch solle bei den Nutzungseinschränkungen, die kalte Kirchengebäude mit sich bringen, auch immer ein angemessener Kompromiss zwischen Komfortbedürfnis und Nutzungsintensität gefunden werden.

Die Handlungsempfehlungen für ein verantwortungsbewusstes Temperieren von Kirchen stehen hier als Download zur Verfügung.

Download:
Verantwortungsbewusstes Temperieren von Kirchen im Winter 2022/23

Möglichkeiten der Beratung
Ehrenamtliche, die für die Gebäude ihrer Kirchengemeinde Verantwortung tragen, sind häufig keine Baufachleute und haben deshalb viele Fragen rund um das Thema Bauen. Die Bauberatung des Landeskirchenamtes und die Verwaltungsämter der Kirchenkreise unterstützen deshalb die Presbyterien durch Beratung und die Bereitstellung von Arbeitshilfen und Vertragsmustern. Eine besondere Rolle spielen Orgeln und Glocken. Dazu bietet die landeskirchliche Orgel- und Glockenberatung den Gemeinden Hilfe an. Auch das Klimaschutzmanagement der rheinischen Kirche steht Gemeinden gerne beratend zur Seite.

Mehr zum Thema
Die evangelischen Kirchen in Nord- und Ostdeutschland erproben in mehreren Gemeinden moderne Heizungen, u. a. in der St. Petri-Kirche im niedersächsischen Mulsum. Eine Reportage darüber findet sich im Rundbrief 4/23 der Stiftung KiBa (Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland).